Auszubildende und Studierende lernen Wasserstoff als Energieträger kennen

Kreis und Unternehmen arbeiten zusammen / Schulung im Chemikum Marburg

Eines der ersten Unternehmen im Kreis, die das Thema Wasserstoff in der Ausbildung thematisieren, ist die Firma Elkamet Kunststofftechnik GmbH in Biedenkopf. Im Rahmen einer experimentellen Schulung im Marburger Chemikum lernten die Auszubildenden und Studierenden des Unternehmens das Gas Wasserstoff besser kennen.

Wasserstoff wird als ein Schlüsselelement der Energiewende gesehen, um die bekannten fossilen Energieträger abzulösen. „Der Einsatz von Wasserstoff, vor allem in Fabriken, wird uns in Fragen des Klimaschutzes wirklich weiterbringen“, betonte Erich Weber, Energiecoach des Landkreises Marburg-Biedenkopf, der die Schulung mit organisiert und begleitet hat. „Beispielsweise bei der Stahlproduktion oder bei der Herstellung von Chemieprodukten ist Wasserstoff in Zukunft nicht mehr wegzudenken“, so Weber.

Die Umwandlung von Wasserstoff in Strom und die Untersuchung von dabei entstehenden Energieverlusten waren die Schwerpunkte der zweistündigen Experimental-Schulung. „Die Schulung entstand in Zusammenarbeit mit einem Forschungsverbund, zu dem auch die Philipps Universität Marburg gehört. Hier werden Grundlagen zum Einsatz von Wasserstoff als Energieträger vermittelt“, erläutert Dr. Christof Wegscheid-Gerlach, Mitglied des Direktoriums Chemikum Marburg. Die Experimente umfassten ebenfalls die Themen Herstellung, Lagerung sowie die Anwendung von Wasserstoff. Auch auf die Charakteristika und das Vorkommen des Gases Wasserstoff sowie die Abläufe innerhalb einer Brennstoffzelle wurde eingegangen. Ein Modell einer Brennstoffzelle veranschaulichte die einzelnen Schritte der Stromerzeugung.

Die Firma Elkamet sieht in der Nutzung von Wasserstoff für die Energiewende ein großes Potenzial. Das Seminar bildet den Auftakt der berufsfeldübergreifenden Arbeitsgruppe bestehend aus acht Auszubildenden und zwei Studierenden, die sich nun ein halbes Jahr mit dem Thema Wasserstoff beschäftigen wollen. Im Rahmen des Projekts soll ein mit Wasserstoff betriebenes Fahrzeug für den Werksverkehr gebaut werden. Damit will sich Elkamet Erfahrungen in diesem Bereich aneignen. „Dieses Projekt stellt eine gute Basis für die Weiterentwicklung bestehender und die Möglichkeit der Erschließung neuer Betätigungsfelder dar“, verdeutlichte Michael Schmidt, Leiter Produktivität & Effizienz bei Elkamet. Die Arbeit an dem Projekt solle insbesondere Auszubildende und Studierende für neue Technologien begeistern. Elkamet lege einen besonderen Wert auf nachhaltige Ausbildung in interessanten Technologie- und Arbeitsfeldern.