Kanzlerin Angela Merkel empfängt die Teilnehmer des Wettbewerbs Nationaler Integrationspreis 2018 in Berlin. Elkamet Kunststofftechnik kommt auf Platz Zwei. (Foto: Bundesregierung, Hans Christian Plambeck)

Elkamet Team erhält Platz 2 beim Nationalen Integrationspreis 2018

Ausbildungsleiter Ralf Schmidt und Betriebsratsvorsitzender Andreas Zell nehmen Auszeichnung aus der Hand der Bundeskanzlerin entgegen.

Berlin: Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Gewinner des Nationalen Integrationspreises 2018 geehrt. Zu den Besten aus ganz Deutschland zählt die Elkamet Kunststofftechnik GmbH aus Biedenkopf. Das integrative Wohnhaus Konzept für Auszubildende, Studierende und Praktikanten aus dem In- und Ausland wurde mit dem zweiten Platz ausgezeichnet.  

Es war ein besonderer, ein überaus glücklicher Moment, den Ralf Schmidt, Ausbildungsleiter bei Elkamet, und Betriebsratsvorsitzender Andreas Zell im Bundeskanzleramt in Berlin erlebten. Die hochkarätig besetzte, fünfköpfige Jury stellte die landesweit zehn besten Projekte vor und entschied sich, dem sozial engagierten Unternehmen aus Biedenkopf den zweiten Platz zu verleihen. Das verkündete Jury-Vorsitzender Frank-Jürgen Weise, ehemaliger Leiter der Bundesarbeitsagentur und des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, im Rahmen der Preisverleihung. Die beiden Elkamet-Mitarbeiter haben mit Freude und Dankbarkeit die große Anerkennung „für unsere Arbeit mit den Zuwanderern“ entgegengenommen. „Das war ein ganz besonderes Erlebnis“, sagt Ralf Schmidt.

Einmal jährlich schreibt die Bundeskanzlerin diesen Integrationspreis aus.  Beispielgebende Initiativen oder beeindruckende Engagements im Bereich der Integration von Zuwanderern sollen dabei öffentliche Anerkennung finden. Die Vorauswahl aus hunderten von Bewerbungen wird durch die sozial-politischen Verbände und Kammern vorgenommen. Diese haben insgesamt 33 Projekte nominiert, aus welchen die Jury, der unter anderem Sami Khedira und Frankfurts ehemalige Oberbürgermeisterin Petra Roth angehörten, nun die Preisträger ermittelt haben.  

Die Anschaffung und Einrichtung einer stillvoll restaurierten Wohngemeinschaft seitens der Firma Elkamet Kunststofftechnik hat die Jury überzeugt. Diese bietet momentan sechs jungen Menschen möblierten Wohnraum zu äußerst günstigen Konditionen. Flüchtlinge aus Afrika und Syrien wohnen gemeinsam mit Auszubildenden und Studierenden aus Deutschland unter einem Dach. Aktuell leben dort außerdem Gaststudenten aus Peru.  

 

Alle Bewohner sind Studierende im dualen Studium (Studium Plus) oder als Auszubildende bei Elkamet beschäftigt. Gemeinschaftsräume ermöglichen Begegnungen und Austausch nach Feierabend. Hier wird das Deutsch sprechen geübt und Verbundenheit gelebt. Arbeitsstelle, Hochschulausbildung und Berufsschule sind dabei fußläufig zu erreichen. Aufgrund der großen Nachfrage erweitert Elkamet derzeit das Angebot und baut das Dachgeschoss des Hauses aus, um zwei weitere Wohneinheiten zu schaffen. 

„Die Aufgabe der Integration ist uns vor die Füße gefallen. Wir haben sie uns nicht ausgesucht. Aber wir haben eine gesellschaftliche Verantwortung, mitzuhelfen, die Herausforderungen zu bewältigen. Dann erst ergibt sich die Chance, dass unsere Gemeinschaft durch Einzelne, die neu hinzukommen, bereichert wird“, erklärt Eberhard Flammer, Geschäftsführer des Unternehmens, und macht damit nicht nur die Beweggründe für das Wohnhaus-Konzept deutlich. Seit Beginn der Flüchtlingsbewegung engagiert sich das Unternehmen mit der Bereitstellung von Ausbildungsplätzen und persönlichen Fördermaßnahmen für Geflüchtete. 

Um zukünftige Marktchancen zu realisieren, spielt das Unternehmen seit Jahrzehnten aktiv die Karte der Nachwuchsausbildung. Am 1. August 2018 haben jüngst 34 neue Auszubildende und 17 Studium-Plus-Studierende bei Elkamet begonnen. Insgesamt sind derzeit 121 junge Menschen in Ausbildung, davon 40 im Studium Plus.